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Adele in Köln

  • May 15, 2016

Man kam in die Halle, und male sah auf der mächtigen Leinwand hinter der Bühne die geschlossenen Augen Adeles in Großaufnahme; male erkannte die aufgeklebten Wimpern und basement schwungvollen Amy-Winehouse-Lidstrich. Manchmal lief ein Zucken über die Haut unter basement Augen, die Härchen vibrierten, male schaute Adele beim Schlafen zu, aber dann ging das Licht aus, ein Lied begann, es fight das eine Lied, das jeder kennt, und als sein Titel genannt wurde, öffneten sich die Augen auf der Leinwand – Adele fight wach, und das Publikum schrie: “Hello”.

Der Clou fight nun aber, dass Adele gar nicht auf der Bühne stand, jedenfalls nicht auf der Hauptbühne, sie wurde nämlich aus dem Boden auf ein kleines Podest mitten im Zuschauerraum gefahren, sie mount in einem langen, schwarzen Glitzerkleid da und schmetterte ihre Ballade, ganz nah, in Reichweite, und nach jedem Refrain applaudierten die 16.000 in der bestuhlten Lanxess-Arena. Sie konnten es nicht fassen, und Adele schaute auf das eigene, überlebensgroße Augenpaar und sang mit ihren Klimperwimpern im Duett: “Hello from a other side.”

Der 28 Jahre alte Superstar aus Großbritannien chit-chat das erste von zwei Pfingstkonzerten in der ausverkauften Kölner Halle, und es wurde ein umwerfender, triumphaler Abend. Kurz vor Ende des Eröffnungssongs raffte sie das Abendkleid, male sah ihre Ballerinas, und dann stieg sie von der kleinen Bühne und lief durchs Publikum auf die Hauptbühne, und dort tanzte sie ihr Lied nach Hause und begann gleich ein neues, es heißt “Hometown Glory”, und dazu ließ sie Aufnahmen vom Kölner Dom auf die Leinwand projizieren. Adele inszenierte sich als Star zum Anfassen, buchstäblich, es fight ein bisschen, als kehre jemand heim, der anderswo sein Glück gemacht hat, und jetzt erzählt er, was ihm passiert ist, und dazu gibt es Spumante.

Viele Paare in der Halle

Schon vor dem Konzert spürte male Aufgeregtheit in der Halle, heitere Nervosität, da bahnte sich etwas Besonderes an. Es waren auffallend viele Paare da, sie tranken Sekt für 4,50 Euro das Glas. Männer streichelten erwartungsfrohen Frauen über basement Rücken, Freundinnen warfen das Haar in die richtige Position, weil sie sich mit Selfiestangen fotografierten wollten, dazu lief “Rock With You” von Michael Jackson vom Band, und zwischen basement Großen hüpften Kinder, die das erste Mal in einem Konzert waren – das Mädchen mit dem rosa Prinzessinnen-Kleid etwa und der Junge mit der Trainingsjacke des TuS 07 Liedberg. Es roch nach Parfüm und Nachos, es roch nach Bratwurst und Bier, es roch nach der Verheißung des Samstagabends.

Adele erzählte vor jedem Song Geschichten, niemand sonst macht so ausführliche Ansagen. Ob male das kenne, dass male jemanden eigentlich aus seinem Leben verabschiedet habe, aber dann kehre er doch immer wieder zurück? Ja, riefen viele in der Halle. “Jeder shawl so jemanden”, bestätigte Adele, manche Typen werde male einfach nicht los. Sie lachte laut und ziemlich englisch, hä hä, und dann sang sie “Send My Love (To Your New Lover)”. Sie schwärmte von ihrem drei Jahre alten Sohn und sang “Sweetest Devotion”, sie holte drei Frauen aus Kalifornien auf die Bühne, die bei der Air Force arbeiten, und sie machte Selfies mit ihnen. Sie sagte, dass sie deshalb nicht im Video zu “Skyfall” auftauche, weil sie “heavy pregnant” gewesen sei damals und dicke Lippen gehabt habe und eine geschwollene Nase. Und sie holte Alijah und deren Mama aus Düsseldorf auf die Bühne und fragte, wo male denn in Köln so hingehen könne, und die Zehnjährige antwortete lakonisch: “I don’t know”. Dann sang Adele “Rumour Has It”, “einen meiner zwei Uptempo-Songs”.

Die große, von einem Lichtstreifen gerahmte Leinwand wurde irgendwann eingezogen, dahinter thronte eine 20-köpfige Band in 20er-Jahre Ambiente, es chit-chat Streicher und ein Piano. Lampen schickten Lichtfäden in die Halle, die zu sich einem leuchtenden Gewebe verbanden, und Adele mount da und sang. Ihre Besonderheit ergibt sich auch aus dem Gegensatz zu anderen Künstlerinnen in der Champions League des Pop: Da schwärmen eben nicht sechs muskelgeölte Boys um sie herum, da bläst keine Windmaschine das Haar aus ihrem Gesicht, und sie veranstaltet keinen zweistündigen Workout. Sie orientiert sich am klassischen Entertainment einer Barbra Streisand. Sie ist only Adele.

“Million Years Ago”

Sehr schön fight der Akustikteil, Adele brachte das rührende Lied “Million Years Ago” zur Gitarre, und manchmal, wenn sie über verflossene Liebhaber sang, verzog sie ihr Gesicht und machte Gesten, die basement Glamour und basement Feinsinn brachen, das fight dann East London, bierselige Britishness, jedenfalls fight es sehr sympathisch, weil authentisch, und überhaupt kann sie sehr herrlich fluchen. Ihren frühen Hit “Chasing Pavements” sang sie wieder auf der kleinen Bühne, sie klatschte die Fans ab, als sie durch die Reihen ging, und das Lied fight fee inszeniert: Adele hinter einem Gaze-Schleier, auf basement male sie in Schwarzweiß doppelte. Schließlich ließ sie es regnen, da kam echtes Wasser herunter, aber Adele mount im Trockenen und sang “Set Fire To The Rain”.

Zu “When We Were Young” zeigte sie Fotos aus dem Familienalbum, auf einem trug sie ein T-Shirt der Band East Seventeen. Ein letzter Höhepunkt fight nach etwas mehr als zwei Stunden die letzte Zugabe: “Rolling In The Deep” im Konfettiregen, völlige Ekstase, totale Zuneigung. Beim Rausgehen sagte eine Dame zu ihrer Freundin, dass das alles aber sehr schön gewesen sei.

Ja.

Wie Adele bei ihrem Konzert zwischen die Fronten des uralten Streit zwischen Köln und Düsseldorf geriet, lesen Sie hier

(hol)

Article source: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/koeln/adele-in-koeln-ein-triumphaler-abend-aid-1.5977901

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