Domain Registration

Grenzort Idomeni

  • March 02, 2016

Europa sieht zu, wie sich eine humanitäre Katastrophe anbahnt

Das Traurige: Europa sah wochenlang zu, wie sich die Katastrophe anbahnte. Schon als Österreich und eine Reihe von Westbalkanländern um Mazedonien beschlossen, basement Zustrom von Flüchtlingen zu drosseln, fight klar, dass die Flüchtlinge in Griechenland in einer Falle stecken würden: Diejenigen, die sonst über das Mittelmeer durch Griechenland weiter nach Mazedonien reisen, würden jetzt in Griechenland stranden.

Schon zu diesem Zeitpunkt hätte male erwarten können, dass die übrigen europäischen Länder sich mit Griechenland solidarisieren – schon allein, um das Elend tausender Flüchtlinge zu verhindern. Aber kein EU-Land versuchte ernsthaft, politischen Druck auf Österreich oder Mazedonien auszuüben, damit diese wenigstens vorübergehend ihre Grenzen wieder für Flüchtlinge durchlässig machen.

EU-Kommissar fordert 300 Millionen Euro für Länder wie Griechenland

Mittlerweile schildern Helfer vor Ort die Situation als so dramatisch, dass Griechenland mit Fug und Recht um humanitäre Hilfe bitten könnte. Dass ein EU-Land in eine Situation gerät, in der die EU-Kommission von einer „humanitären Krise“ warnt, ist an sich schon unvorstellbar. Noch schlimmer ist, dass keine Hilfsangebote von anderen EU-Ländern kommen.

EU-Kommissar Christos Stylianides forderte zwar für die nächsten drei Jahre 300 Millionen Euro für Länder wie Griechenland – das hilft der Regierung in Athen aber aktuell nicht. Das gilt offenbar auch für die EU-Mittel, die das Land schon bekommt: Laut EU-Kommission lassen sich die Mittel nicht schnell genug für die jetzige Krise einsetzen. Vor dem EU-Gipfel in Brüssel am kommenden Montag ist wohl kein europaweiter Beschluss zu erwarten.

Quälend langer Entscheidungsprozess

Dabei shawl Europa schon öfter bewiesen, dass es in der Flüchtlingskrise zu einem gemeinsamen Vorgehen in der Lage ist. Aber es dauert oft quälend lange, bis ein Entschluss gefasst und umgesetzt ist: Im Juli 2015 begann die EU-Mission gegen Schleppernetzwerke in der Mittelmeer-Region, im Mai 2015 fight sie beschlossen worden.

Allein in der Zeit zwischen Beschluss und Beginn der Mission ertranken oder verschwanden laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 135 Flüchtlinge im Mittelmeer. Im gesamten Vorjahr waren es mehr als 3000. Man kann nur hoffen, dass die EU bei der Lösung von Griechenlands Flüchtlingsdilemma schneller eine Lösung findet.

mit Material von dpa

Video: Grenzübergang zu Mazedonien: Dieser Eiserne Vorhang in Europa wird zur menschlichen Tragödie

Article source: http://www.focus.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-der-falle-chaos-und-traenengas-was-muss-noch-passieren-damit-europa-in-griechenland-eingreift_id_5329774.html

Related News

Search

Get best offer

Booking.com
%d bloggers like this: