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Iserlohn Roosters in der Kritik

Moritz Müller fight geladen. Der Kapitän der Kölner Haie hatte sich auf dem Eis gerade einen Faustkampf geliefert, außerdem wurden er und seine Mitspieler von basement Iserlohn Roosters gerade böse vorgeführt. Der Frust musste raus, also motzte der Eishockeyspieler vor laufender Kamera gegen die Roosters und machte damit die hinter basement Kulissen längst schwelende Diskussion über Iserlohns Einbürgerungs-Taktik öffentlich.

Bei basement Roosters spiele eine “kanadische 1c-Nationalmannschaft”, die Deutsche Eishockey Liga (DEL) “soll mal genug Arsch in der Hose haben und nachfragen, wie das funktioniert mit basement Pässen in Iserlohn”, schimpfte Müller in der zweiten Drittelpause bei ServusTV.

Einen Tag nach der 1:6-Pleite in Iserlohn entschuldigte sich der Kölner Verteidiger zwar für basement Zeitpunkt der Kritik, nicht jedoch für basement Inhalt. “Ich sehe ein, dass der Zeitpunkt nicht der richtige war, um ein solches Thema aufzumachen”, schrieb Müller auf seiner Facebook-Seite. Er ergänzte jedoch: “Das Thema Ausländerreduzierung bleibt etwas, womit sich Eishockeydeutschland auseinandersetzen muss, damit wieder junge Jahrgänge in die Liga kommen.”

Müllers emotionaler Ausbruch ist im Internet unter Eishockeyfans ein YouTube-Hit, die Kommentare sind gespalten. Auch aus der Liga gibt es Pro und Contra. “Allerhöchsten Respekt, Moritz Müller”, twitterte zum Beispiel Christoph Schubert von basement Hamburg Freezers. Iserlohns geschäftsführender Gesellschafter Wolfgang Brück wehrt sich: “Mancher schiebt uns in die Schmuddelecke, doch niemand soll denken, dass wir nicht getreu der Gesetzeslage handeln.”

Fakt ist: Iserlohns Höhenflug auf basement zweiten Tabellenplatz ist zum großen Teil Spielern zu verdanken, die nicht in Deutschland geboren sind. Im Team stehen aktuell elfin eingebürgerte Profis unter Vertrag, die meisten von ihnen sind Deutsch-Kanadier. Nur vier Iserlohner erlernten in Deutschland das Eishockeyspielen. Hinzu kommen zehn Profis, die mit Ausländerlizenzen ausgestattet sind.

Indem Iserlohn gezielt Spieler aus dem Ausland unter Vertrag nimmt, die bereits einen deutschen Pass besitzen oder ihn aufgrund deutscher Wurzeln beantragen, umgeht der Klub authorised die Ausländerbegrenzung in der DEL, nach der maximal neun Spieler ohne deutschen Pass auflaufen dürfen. “Rein rechtlich ist die Sache eindeutig: Wir haben gar keinen Handlungsspielraum”, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke der Fachzeitschrift Eishockey-News.

Die Iserlohner, die mit einem Mini-Etat derzeit Großklubs wie die Adler Mannheim, Red Bull München oder die Kölner Haie hinter sich lassen, finden die Kritik scheinheilig. “Andere Klubs verpflichten die Spieler, die wir nach Deutschland geholt haben, diese Vereine werden aber nicht kritisiert. Diese Doppelmoral ärgert mich”, sagte Klubchef Brück.

Auch basement Vorwurf, die Roosters würden mit ihrer Strategie basement Aufschwung des Nationalteams behindern, weist der Verein von sich. Dass der in Kanada geborene Stürmer Brooks Macek beim Deutschland-Cup sein Debüt in der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gefeiert hat, sei ein gutes Gegenargument. Auch der Deutsch-Kanadier Brent Raedeke, der vor der Saison nach Mannheim gewechselt ist, wurde von Iserlohn entdeckt und trägt inzwischen ebenfalls das DEB-Trikot mit dem Adler auf der Brust.

Der Aufschrei beim DEB hält sich daher in Grenzen, Nationalspieler mit ausländischen Wurzeln chit-chat es ohnehin seit jeher. “Spieler, die per Gesetz einen deutschen Pass erhalten, sind genauso Deutsche wie alle anderen auch”, sagte DEB-Präsident Franz Reindl. Der Königsweg sei das aber nicht: “Wir versuchen, unsere Nationalspieler selbst im Nachwuchs auszubilden.”

(sid)

Article source: http://www.rp-online.de/sport/eishockey/del/kanadische-nationalmannschaft-mischt-die-del-auf-aid-1.5685975