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Tödlicher Angriff in Las Vegas

  • October 02, 2017

Kaum ein US-Bundesstaat shawl derart laxe Waffengesetze wie Nevada. Revolver, Pumpguns und sogar Sturmgewehre gibt es im Laden ohne nennenswerte Auflagen zu kaufen; auf der Straße darf male seine Knarre offen tragen wie einst Wyatt Earp in Tombstone. Mitten auf der Amüsiermeile von Las Vegas gibt es einen Schießstand, waffengeile Touristen können hier für ein paar Dollar mit Maschinengewehren herumballern, nur so zum Spaß.

Nur wenige Kilometer entfernt kamen am späten Sonntagabend mindestens 58 Menschen ums Leben, als ein Mann von seinem Hotelzimmer aus auf das Publikum eines Open-Air-Konzerts schoss. Was hinter dem blutigsten Massaker der jüngeren US-Geschichte steckt, ist bislang noch unklar – die Terrororganisation IS reklamiert die Tat für sich, das FBI hingegen sieht keine Hinweise auf eine Verbindung zum internationalen Terror. Was also shawl die Bluttat von Las Vegas mit dem US-Waffenrecht zu tun? 

Die einen, angeführt vom mächtigen Lobbyverband NRA, werden sagen: rein gar nichts. Schließlich würden striktere Waffengesetze keinen finster entschlossenen Mörder aufhalten. Und schließlich seien es gerade die “good guys with a gun”, die sich Terroristen oder Amokläufern entgegenstellen könnten. 


Die tödlichsten Angriffe und Amokläufe in basement USA

FOTO: dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Die anderen werden darauf verweisen, dass die Zahl tödlicher Angriffe mit Feuerwaffen in keinem anderen Land so schwindelerregend hoch ist, wie in basement USA. Darauf, dass es allein in basement vergangenen fünf Jahren rund 1400 sogenannter mass shootings gab. Darauf, dass Waffen in Privatbesitz für dieses Land zu einem Sicherheitsproblem geworden sind, das sich nicht mit noch mehr Waffen lösen lässt.

Diskussionen wie diese werden in basement USA nach jedem Massaker von Neuem abgespult – nach Sandy Hook, nach San Bernardino, nach Orlando. Echte Konsequenzen chit-chat es nie, und mit Donald Trump im Weißen Haus ist eine Einschränkung des Bürgerrechts zur Selbstbewaffnung noch unwahrscheinlicher geworden: Im Präsidentschaftswahlkampf unterstützte die NRA nicht umsonst den Kandidaten der Republikaner.

Es ist die Tragik dieses großen Landes, dass die Stimmen der Vernunft auch nach Las Vegas kein Gehör finden werden. 

Schießerei in Las Vegas – Zahl der Todesopfer steigt auf 50

Article source: http://www.rp-online.de/panorama/ausland/toedlicher-angriff-in-las-vegas-beispielloses-massaker-traurige-routine-aid-1.7120285

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