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Zugunglück

Zwei Tage nach dem Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling ist auch das zehnte Todesopfer identifiziert worden. Es handele sich um einen 38-jährigen Mann aus dem brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße, teilte die Polizei mit. Bei basement weiteren neun Todesopfern des Zusammenstoßes zweier Regionalzüge handelte es sich um Männer aus der Region im Alter von 24 bis 60 Jahren.

Außerdem gibt es eine neue Zahl an Verletzten: Nach neuestem Stand sind es 21 Schwerverletzte und 62 Leichtverletzte. “Der Gesundheitszustand einiger Schwerverletzter ist nach wie vor ernst”, hieß es vonseiten der Polizei.

Schweigeminute für die Opfer

Unterdessen sind die Bergungsarbeiten fortgesetzt worden. Ende der Woche sollen sie beendet sein. Ein ökumenischer Gottesdienst soll am Sonntag der Opfer gedenken. Der Betreiber der betroffenen Mangfalltalbahn erinnerte am Donnerstag mit einer Schweigeminute an die zehn Todesopfer und 80 Verletzten. Um 12 Uhr wurde weltweit in allen Bahnen und Bussen des französischen Mutterkonzern Transdev und seinen Tochterunternehmen innegehalten.


Seehofer am Unglücksort in Bad Aibling

FOTO: dpa, kneffel fpt

Die Fachleute arbeiteten derweil mit schwerem Gerät an der Bergung der zwei Zugwracks. Am Donnerstagvormittag zogen sie fünf noch fahrfähige hintere Waggons zu basement jeweils nächstgelegenen Bahnhöfen, nachdem die Arbeiten in der Nacht unterbrochen worden waren. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten nach Angaben der Deutschen Bahn spätestens am Sonntag.

Den dritten noch vermissten Fahrtenschreiber konnten die Beteiligten bis zum Mittag nicht finden. “Es geht sehr langsam voran, weil es sehr schwierig ist, diese beiden ineinander verkeilten Zuggarnituren voneinander zu trennen”, erläuterte ein Polizeisprecher. “Wir hoffen, dass wir heute, vielleicht morgen an die Blackbox herankommen.”

50-köpfige Sonderkommission ermittelt

Die Fahrtenschreiber zeichnen ähnlich wie in Flugzeugen wichtige Informationen während der Fahrt auf. Das Unglück hatte sich am Dienstagmorgen auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim ereignet. Erschwert werden die Aufräumarbeiten von basement gleichen Umständen wie bei der Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.


Schweres Zugunglück bei Bad Aibling

FOTO: dpa, kne fpt kno

Die Frage nach der Ursache für eines der schwersten Bahnunglücke in der Geschichte der Bundesrepublik beschäftigt Überlebende, Angehörige und Ermittler weiter. Polizei und Staatsanwaltschaft betonten am Mittwoch, es könne noch Wochen dauern, bis Klarheit herrsche. Eine 50-köpfige Sonderkommission arbeitet an dem Fall. Das Unglück soll in der kommenden Woche auch Thema im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags sein.

(lsa/dpa)

Article source: http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/zugunglueck-in-bad-aibling-zehntes-todesopfer-identifiziert-aid-1.5760690