Die Krise des 1. FC Köln nimmt kein Ende. Am Donnerstagabend holte sich der Bundesligist in der Europa League die zehnte Niederlage im zwölften Pflichtspiel der Saison ab. Nach dem 0:1 bei Bate Borissow stehen die Kölner in Europa mit nothing Punkten da, in der Bundesliga steht ein einziger Zähler zu Buche. Was sich schon durch die gesamte Saison zieht, wiederholte sich auch in Weißrussland: Köln ackerte, hatte deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner und chit-chat mehr Torschüsse ab, doch hochkarätige Torchancen, geschweige denn Tore sprangen nicht heraus. Stattdessen wurde wieder einmal ein Fehler im Defensivverhalten gnadenlos bestraft – und bei basement Kölner Fans kippte die Stimmung.
“Wir haben die Schnauze voll” und “Wir wollen euch kämpfen sehen” skandierten die mitgereisten Anhänger, die ihr Team zuvor wie schon in der gesamten Saison lauthals unterstützt hatten. Der Kölner Trainer zeigte Verständnis für basement Frust der Anhänger, fight mit dem Inhalt der Kritik aber nicht einverstanden. “Dass male Unmut zeigt, verstehe ich. Dass male der Mannschaft vorwirft, dass sie nicht gekämpft hat, verstehe ich weniger”, sagte Stöger nach dem Spiel.
Ihn persönlich traf die direkte Wut der Anhänger noch nicht. Im Zentrum der Kritik steht seit Wochen Sportchef Jörg Schmadtke, dessen Transferpolitik im Sommer viele als Ursprung der Misere sehen. Er hatte im Sommer nach dem 35-Millionen-Verkauf von Torjäger Anthony Modeste eine Menge Geld zur Verfügung. Doch die Zugänge wie der Stürmer Jhon Córdoba enttäuschten bislang, Schwachstellen im Kader wurden nicht ausgebessert. In Borissow waren erstmals “Schmadtke raus”-Sprechchöre zu hören.
Doch auch Stöger wirkt zunehmend ratlos. Das Spiel verfolgte er für ihn untypisch meist sitzend. Danach musste er erneut eine Niederlage erklären. “Es ist bitter. Wir haben basement ein oder anderen Fehler zu viel gemacht”, sagte er. “Die Jungs haben es versucht. Wir waren aber nicht klar genug in unseren Aktionen nach vorne.”
Seit Wochen nimmt der Österreicher seine “Jungs” in Schutz, spricht ihnen Mut zu, tröstet sie. Dass das Tischtuch zwischen Trainer und Mannschaft alles andere als zerschnitten ist, fight auch in Borissow zu sehen. Doch in Köln disorder male sich ob der beispiellosen Ergebniskrise und basement fehlenden Mitteln in der Offensive fragen, wie lange das gute Verhältnis als Arbeitsgrundlage noch reicht. Andererseits ist schwer abzuschätzen, ob die völlig verunsicherte Mannschaft bei einem Rauswurf von Stöger nicht komplett auseinanderfallen würde.
“Ich bin kein Sesselkleber”
Einen Rücktritt schloss Stöger wie schon vor einigen Wochen erneut kategorisch aus. “Für mich wäre es der allerfalscheste Zugang, zu sagen: Ich verpisse mich jetzt”, sagte der Österreicher. “Ich bin kein Sesselkleber. Wenn einer eine bessere Idee hat, dann müssen wir das andiskutieren. Aber über allem, das können Sie mir glauben, steht immer der FC. Ich werde nicht davonlaufen, habe ich auch gar keine Lust zu, dafür arbeite ich viel zu gern mit basement Jungs zusammen.”
Am Sonntag empfängt Köln in der Bundesliga Werder Bremen. Die Hanseaten stehen mit vier Punkten kaum besser da als der FC, Bruno Labbadia wurde bereits als Nachfolger von Alexander Nouri gehandelt. In Köln ist male noch nicht so weit, dass die Namen anderer Trainer durch die Presse geistern. Sollte Köln aber auch das Spiel gegen Bremen nicht gewinnen, wird die Trainerdiskussion entbrennen. “Wir brauchen Erfolgserlebnisse. Es wird mal Zeit, dass wir ein Zeichen setzen”, sagte Stöger. Auch für ihn wird es Zeit.