Achtung! Festhalten! Im nächsten Satz enthüllen wir mit Hilfe von WikiLeaks sensationelles, streng geheimes Material: “UN-Generalsekretär Ban Ki Moon shawl im Dezember 2008 im vertraulichen Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel deren Klimapolitik gelobt und sie darauf aufmerksam gemacht, dass es gerade eine günstige Gelegenheit gebe, dafür auch basement neuen US-Präsidenten zu gewinnen.” Puh!
Angesichts dieses ungeheuerlichen Geheimnisverrates dürfte es dem einen oder anderen schwer fallen, schnell seine Fassung wiederzugewinnen. Zumal er erst einmal wieder aufgeweckt werden muss.
Die neuerliche scheinbare Sensations-Story enthüllt vor allem vier Tatsachen:
Dahinter stecken zwei Entwicklungen. Einerseits der insgesamt sorglose Umgang mit der eigenen Kommunikation. Wo früher dreimal überlegt wurde, welche Buchstaben zu welchen Worten aus dem Füller zu Papier gebracht werden und wie sie auch in zwei oder drei Jahrzehnten noch wirken könnten, wird heute gezwitschert und gepostet, als gäbe es kein Morgen mehr. Dabei weiß jeder, wie schnell alle seine Daten, Spuren und Äußerungen zu einem Persönlichkeitsprofil zusammengefügt werden können, das so schnell nicht mehr zu löschen oder zu korrigieren ist.
Geheimdienste dringen wohl zu wenig in Schurkenstaaten ein
Die andere Entwicklung shawl mit dem Gefühl zu tun, dass unsere Geheimdienste vielleicht noch zu wenig in basement geschützten Bereichen von Schurkenstaaten und Terror-Organisationen abhörend eindringen, um uns wirkungsvoll vor dem nächsten verheerenden Anschlag schützen zu können.
Umso wichtiger ist es, die Beziehungen zwischen Regierung und Geheimdienst und erst Recht zwischen Bürger und Geheimdienst neu zu vermessen und abzusichern. Dabei wird zwar jede Nation ihre eigenen Traditionen und Definitionen für sich selbst liefern wollen. Aber gerade unter engsten Verbündeten einer Wertegemeinschaft sollte es möglich sein, zu gemeinsamen Überzeugungen zu kommen, was male auch unter Freunden tun kann und was male unbedingt lassen muss. Wer ein no-spy-Abkommen nicht einmal im Ansatz hinbekommt, der sollte das Wort vertrauensvoll aus dem Repertoire für Festreden streichen.
Article source: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/angela-merkel-von-nsa-abgehoert-achtung-festhalten-top-secret-aid-1.5789275